Stiftung Mercator

Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Potsdam

Projektleitung: Prof. Dr. Agi Schründer-Lenzen,
Universität Potsdam, Department für Erziehungswissenschaft,
Lehrstuhl für Allgemeine Grundschulpädagogik und -didaktik

Projektbeschreibung:
Das Projekt wird von der Universität Potsdam in Kooperation mit den Schulen vor Ort, dem LISUM Brandenburg und der RAA Potsdam seit dem Schuljahr 2005/06 durchgeführt.

In den neuen Bundesländern besteht ein besonderer Bedarf, die Ausgrenzung von Aussiedlern und Migranten im täglichen Miteinander der Peers aufzubrechen. Gleichzeitig muss sich die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund nicht nur auf die Unterstützung des Zweitspracherwerbs konzentrieren, sondern kann an den Ressourcen dieser Gruppe von Schülern ansetzen, um sie gezielt für den Erwerb höher qualifizierender Bildungsgänge vorzubereiten.

Inhaltlicher Schwerpunkt des Förderunterrichts ist eine Unterstützung der "Sprache der Schule", womit der Erwerb sprachlicher Konzepte und Fachbegriffe gemeint ist, die Basis für das Verständnis von Aufgabenstellungen und Anforderungen in den einzelnen Unterrichtsfächern sind. Den Schülern steht ein dichtes, flexibles Lernangebot mit ergänzendem Fachunterricht (insbes. Mathematik, Deutsch, Englisch), DaZ und Vorbereitungskursen für Nachprüfungen zur Verfügung.

Gefördert wird in den Jahrgangsstufen 5-10, wobei der Förderunterricht in den Räumen der jeweiligen Schule stattfindet.

Ein weiteres Anliegen des Vorhabens ist die Etablierung und Vertiefung tragfähiger institutionsübergreifender Netzwerke zur sprachlich-kulturellen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Durch die Gründung projektbezogener Qualitätszirkel wird eine berufsnahe Qualifizierung von Lehramtsstudierenden geleistet und ein Transfer innovativer Praxis in den regulären Unterricht ermöglicht.

Eine Kooperation zwischen dem BLK-Modellprojekt „Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ (FÖRMIG) und der Initiative der Stiftung Mercator „Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund“, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, fokussierte auf die Entwicklung verschiedener Unterrichtsmaterialien zur Sprachförderung in verschiedenen Fächern. Weiterhin wurde neben der Rekonstruktion von Faktoren, die sowohl den Sprachstand als auch den Übergang in die Sekundarstufe I positiv beeinflussen, ein Verfahren zur computergestützten Sprachstandsmessung erarbeitet, die die zum Teil komplexe und langwierige Auswertung mehrerer Schülertexte durch automatische Analysen der einzelnen Kriterien stark vereinfacht und beschleunigt.