Stiftung Mercator

Interkulturelles Schülerseminar [ıks] an der Universität Hamburg

Projektleitung: Prof. Dr. Ursula Neumann, Universität Hamburg

Projektbeschreibung:
Dieses Projekt baut auf den Erfahrungen des Förderunterrichts auf, der seit 2005 für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund der Klassenstufen 4-13 Hamburger Schulen angeboten wurde. Ziel ist es, dieses Angebot in die Bildungsstruktur des Stadtstaats einzupassen, an ihrer Reform mitzuwirken und einen Beitrag zur Lehrerbildung für den qualifizierten Umgang mit Heterogenität zu leisten.

Die Schülerseminare im [ıks] richten sich an Kinder und Jugendliche, die ein hohes Bildungspotenzial besitzen und mithilfe zusätzlicher Förderung in den gymnasialen Schulzweig übergehen und den Hochschulzugang erwerben können.

Das Angebotsspektrum umfasst die Fächer Deutsch, Deutsch als Zweitsprache, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften. Die Seminare werden mit vier Wochenstunden verteilt auf zwei Tage pro Woche nachmittags in Räumen der Universität Hamburg und an einigen außeruniversitären Standorten durchgeführt. Schüler der Oberstufe mit individuellem Beratungsbedarf können außerdem eine wöchentlich stattfindende Sprechstunde besuchen. In den Schulferien können die Kinder und Jugendlichen an Kursen eines besonderen Ferienprogramms teilnehmen.

In allen Kursen des [ıks] wird besonderer Wert auf die Förderung der bildungssprachlichen Fähigkeiten der Schüler gelegt. Der Unterricht setzt an den vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten der Lernenden an und unterstützt sie darin, ihre Lernprozesse eigenständig zu gestalten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Vermittlung geeigneter Lernmethoden und -strategien. Zudem zählt Fachliteralität, d. h. die Fähigkeit, sich an zunehmend komplexer werdenden Fachdiskursen erfolgreich in Wort und Schrift zu beteiligen, zu den zentralen Kompetenzen, die im [ıks] gefördert werden.

Die Schülerseminare werden von Studierenden des Lehramts an der Universität Hamburg durchgeführt, die mehrheitlich selbst einen Migrationshintergrund haben. Die Studierenden wirken dadurch als Rollenvorbild im Hinblick auf eine erfolgreiche Bildungsbiografie und können ihre mehrsprachige Kompetenz als Ressource für die Unterrichtsgestaltung nutzen. Begleitseminare, Fortbildungswochenenden, Hospitationsbesuche und individuelle Beratungen unterstützen die Studierenden darin, eine an den individuellen Bildungsvoraussetzungen und -bedürfnissen orientierten Unterricht zu gestalten und ermöglichen ihnen eine Reflektion der gewonnenen Unterrichtserfahrungen.

In der Durchführung des Projekts kooperiert die Universität Hamburg mit unterschiedlichen schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen und Migrantenorganisationen. Darüber hinaus wurde mit den Hamburger Bücherhallen eine Kooperationsvereinbarung über den Einbezug der Bibliotheken als Lernorte des [ıks] geschlossen. Ziel ist es, durch die Kooperation mit unterschiedlichen Partnern der sprachlichen Bildung zum Aufbau regionaler Sprachfördernetze beizutragen und Synergien in der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erzielen. Ebenso wie die Kooperation mit der Behörde für Schule und Berufsbildung und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Qualitätsentwicklung dient die Vernetzung mit außerschulischen Bildungsträgern und Migrantenorganisationen der nachhaltigen Etablierung des Projekts in den Stadtregionen.

Information und Kontakt:
Marika Schwaiger

www.epb.uni-hamburg.de/de/iks